EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Die Berliner Bau- und Betriebsgesellschaft Vering & Wächter begann im August 1899 mit den Vermessungs- und Bauarbeiten im Auftrag der Teutoburger Wald-Eisenbahn AG (TWE). Die Eröffnung des 32,1 Kilometer langen Streckenabschnitts der Nebenbahn zwischen Gütersloh über Harsewinkel nach Laer war am 1. November 1900. Die 92,6 Kilometer lange Gesamtstrecke wurde am 19. April 1903 eröffnet.

Das Empfangsgebäude Harsewinkel

Der zweistöckige, traufenständige Typenbau der TWE in Klinkerbauweise mit Satteldach wurde am 1. November 1900 feierlich eröffnet. Das Erdgeschoss verfügte über Bogen-, das Obergeschoss über Segmentbogenfenster. Am nördlichen Giebel entstand ein Güterschuppen aus Fachwerk und eine Laderampe. Es gab einen frei stehenden Abort. Im Erdgeschoss gab es Warteräume, Fahrkartenschalter sowie Dienstzimmer. Im Obergeschoss lag die Wohnung des Bahnhofsvorstehers. Die Gleisanlage bestand aus zwei Gleisen und einem Ladegleis zum Güterschuppen. Für den Personenverkehr wurde den Güterzügen ein Personenwagen hinzugefügt. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen 1910 wurde die Bahnhofstraße zum Ort gepflastert. Ab 1914 verschickte die Firma Gebr. Claas vom benachbarten Clarholz ihre Strohbinder und Mähdreschmaschinen zur Laderampe des Bahnhofs. 1915 übernahm die Berliner Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft (ADEBG) die Betriebsführung der TWE, die sofort größere Investitionen in die Gleisanlage und Bahnhochbauten tätigte. Der Güterschuppen wurde verlängert. 1916 erhielt der Bahnhof einen Anschluss zum örtlichen Stromnetz. In den 1920er-Jahren wurde aufgrund der zunehmenden Fracht der Firma Claas die Laderampe verlängert und ein zusätzliches Gleis mit gepflasterter Freiladestraße gebaut. Daneben erwarb die Firma Claas Grundstücke zum Abstellen ihrer Landmaschinen. Nach 1945 entstanden ein Gleisanschluss zu einer landwirtschaftlichen Genossenschaft und zwei weitere für die örtlichen Kohlenhändler. Die Firma Claas expandierte dermaßen, dass pro Tag bis zu 50 Rungenwagen mit je zwei Landmaschinen beladen wurden, die durch mehrere Züge abtransportiert wurden. Dazu kamen etwa 15 Güterwagen mit Motoren und anderen Montageteilen, die im Bahnhof entladen werden mussten. 1962 erhielt der Bahnhof ein Stellwerk für die neu installierten Signale. 1964 begannen die Planungsarbeiten für einen neuen Verladebahnhof West. 1965/66 starteten die Bauarbeiten am neuen Verladebahnhof. Am 12. September 1966 wurde die Landmaschinenverladung in Betrieb genommen. 1976 endetet der Personenverkehr auf der Strecke. Am 1. Juli 1995 stellte die TWE den Stückgutverkehr ein. Die Gleisanlage wurde verkleinert. Eine Privatperson erwarb am 1. Oktober 2017 das Stationsgebäude. Was hat sich verändert, was ist geblieben Der neue Eigentümer sanierte das Empfangsgebäude vorbildlich. Der ursprüngliche Charakter des Gebäudes ist weitgehend erhalten geblieben.
Filmbild Harsewinkel
Bahnhof von 1903
Luftaufnahme
Bilder Harsewinkel
Bahnhof von 1903
Die Eisenbahn “kam” am 1. November 1900 nach Harsewinkel. Also 65 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Harsewinkel hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 2.300 Einwohner (Ende 2020 waren es 25.338 Einwohner).
Planung und Konzession PANORAMA Ibbenbüren - Hövelhof Ibbenbüren Hövelhof

Bahnstation Harsewinkel