EINE DOKUMENTATION
Panorama Hartershofen © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Am 1. November 1873 wurde der 11,07 Kilometer lange, eingleisige Streckenabschnitt der „Vizinalbahn“ zwischen Steinach und Rothenburg ob der Tauber von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K. Bay. Sts. B.) eröffnet. Die Weiterführung nach Dombühl zur Hauptstrecke Nürnberg - Crailsheim wurde jedoch nicht ausgeführt.

Das Empfangsgebäude Hartershofen

Der zweistöckige Typenbau von 1873 auf rechteckigem Grundriss mit flachem Walmdach aus Sandsteinquadern errichtet, besaß Rechteckfenster auf allen Stockwerken. Stationsgebäude einer „Haltstelle“ in Bayern hatten im Erdgeschoss meistens nur zwei Räume für den Wartesaal (für alle Wagenklassen), eine Expedition und ein Treppenhaus. In einem einstöckigen Anbau auf der Ortseite gab es meist eine Waschküche, „Holzablege“ und einen öffentlicher Abtritt. Die Reisenden gelangten nur über den Hausbahnsteig in das Gebäude. Im Obergeschoss befanden sich die Dienstwohnungen. Meistens gab es einen Nutzgarten neben dem Hauptgebäude. Der angeschüttete Hausbahnsteig besaß eine Überdachung mit Halbwalm (halbes Walmdach), dass von Holzstützen abgestützt wurde. Ein separater Güterschuppen mit Seiten und Kopframpe wurde seitlich neben dem Stationsgebäude errichtet. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse IV. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Da der Weiterbau der Strecke nach Dombühl erst 1900 genehmigt wurde, ging die 36,7 Kilometer lange Gesamtstrecke von Rothenburg ob der Tauber nach Dombühl erst am 1. August 1905 in Betrieb. Am 25. September 1971 stellte die Deutsche Bundesbahn (DB) den Schienenverkehr zwischen Rothenburg ob der Tauber und Dombühl ein. Das Stationsgebäude und der Güterschuppen wurden von der DB verkauft. Den Streckenanschnitt zwischen Gebsattel und Dombühl baute die DB 1973 zurück. Im Bahnhof wurden alle Gütergleise zurückgebaut und eine offene Wartehalle samt Fahrradständer aufgestellt. Der Bahnhof wurde zum Haltepunkt zurückgestuft. Hartershofen wurde am 1. Mai 1978 nach Steinsfeld eingemeindet. Ende der 1970er-Jahre entfernte die DB die Telegrafenleitungen an der Strecke. Anfang der 1990er Jahre baute die DB die Schienen zwischen Gebsattel und Dombühl ebenfalls zurück. Die Strecke wird heute bis Rothenburg ob der Tauber im Stundentakt von der “Mittelfrankenbahn” bedient. Hartershofen wurde ein Bedarfshaltepunkt (Triebfahrzeug hält nur, wenn Fahrgäste ein- oder aussteigen möchten). Der Haltepunkt Hartershofen ist der einzige Bahnanschluss der Gemeinde Steinsfeld. Der Bahndamm hinter Gebsattel wurde als Radweg ausgebaut. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist im Zustand von 1873 erhalten und befindet sich in Privatbesitz. Im Bild rechts oben ist der Stationsvorstand Georg Adam Wießmeyer (rechts im Bild um 1905) abgebildet.
Filmbild Hartershofen Steinach - Rothenburg Steinach bei Rtbg. Rothenburg Tauber

Bahnstation Hartershofen

Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 1. November 1873 nach Hartershofen. Also 38 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Hartershofen hatte zu diesem Zeitpunkt ca. 330 Einwohner (Ende 2021 waren es 1.232 Einwohner). Das Dorf Hartershofen ist ein Teil von Steinsfeld.
409,20
Bahnhof um 1905
Luftaufnahme
Bilder Hartershofen
Bahnhof um 1905