Bau und StreckeneröffnungDer Streckenabschnitt von Hanau nach Babenhausen wurde am 1. Mai 1882 von der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Die 88,7 Kilometer lange Gesamtstrecke der Hessischen Odenwaldbahn ging am 27. Mai 1882 in Betrieb.
Das Empfangsgebäude Hainburg-Hainstadt
Das Stationsgebäude war ein traufenständiger, variierter Typenbau (von 1890) mit veränderter Höhe und Baumaterial auf kreuzförmigen Grundriss mit Satteldach. An Orts- und Gleisseite gab es einen axialen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Der dreistöckige, im Erdgeschoss zweifarbig gestreifte Backsteinbau hatte einen Sockel, Gesimse und Fensterrahmen aus Buntsandstein. Im südlichen Anbau war der Güterschuppen mit Seiten- und Kopframpe, im nördlichen, einstöckigen Anbau war der Wartesaal untergebracht. Das Stationsgebäude ging nach 1890 und wahrscheinlich wie Seligenstadt 1903 in Betrieb.Die Gleisanlage bestand neben dem Durchfahrgleis aus zwei Umfahrgleisen sowie zwei Abstellgleise zum Güterschuppen.Der Bahnhof trug die Bezeichnung Hainstadt (Kreis Offenbach). Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Der Hausbahnsteig wurde überdacht und ein Stellwerksraum errichtet.•Mitte der 1980er-Jahre baute die Deutsche Bundesbahn die Abstellgleise zurück.•2005 verkaufte die Deutsche Bahn AG (DB AG) das Bahnhofsgelände samt Empfangsgebäude an die Gemeinde Hainburg.•2006 verkaufte die Gemeinde das Stationsgebäude an einen privaten Investor.•2008 sanierte die DB AG die Bahnsteiganlage und baute überflüssige Gleise zurück. Dabei entstand ein Personentunnel zum Außenbahnsteig mit Motiven, die Personen zeigen, die durch den Tunnel zum Zug gehen. •Die Signalanlage und der nahe Bahnübergang wurden modernisiert. Das Stellwerk ging am 20. März 2008 aus dem Betrieb.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude wurde saniert und erhielt eine neue Bedachung. Auf den Güterschuppen entstand eine Solaranlage. Das Gebäude ist in einem guten Zustand und entspricht weitgehend noch dem ursprünglichen Stationsgebäude.
Die Eisenbahn “kam” am 21. Mai 1882 nach Hainburg. Also 47 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Hainburg hatte zu diesem Zeitpunkt 1.174 Einwohner (Ende 2019 waren es 14.401 Einwohner).
Planung und KonzessionDurch Hessischer Konzession vom 3. August 1875 (Hessisches Regierungsblatt Jahrgang 1875 Nr 40 Seite 451) und Preußische Konzession vom 10. Oktober 1877 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Nr 26 Seite 306) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Babenhausen (Hessen) - Bezirksgrenze - Hanau Hbf. Wegen der Herstellung der Strecke ist der Staatsvertrag zwischen Preußen und Hessen von 4. Februar 1877 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1877 Nr 12 Seite 131) geschlossen.