Bau und StreckeneröffnungAm 29. Juni 1869 wurde der 24,7 Kilometer lange Streckenteil der damals preußischen Zollernalbbahn,die von Tübingen über den Staatsbahnhof Hechingen nach Sigmaringen führte ohne Feierlichkeiten eröffnet. Die Strecke wurde jedoch von den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K. W. St. E.) gebaut und betrieben.
Das Empfangsgebäude Hechingen Staatsbahnhof
Das Staatsbahngebäude von 1868 aus Natursteinmauerwerk im Erdgeschoss errichtet, besaß verputzte Obergeschosse und war ein dreigliedriges Bauwerk mit einem dreistöckigem Mittelbau, dessen Fassaden aus der Bauflucht hervortraten. Er wurde beidseitig von einem zweistöckigen Anbau ergänzt. Das Gebäude besaß flache Walmdächer. In den Anbauten waren Treppenhäuser zu den Obergeschossen gebaut worden, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten sowie weitere Diensträume befanden. Das Bauwerk besaß ein Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) mit gekoppelten Fenstern (breite Fensteröffnung durch Stützen unterteilt). Das Erdgeschoss verfügte über Rundbodenfenster mit Steinrahmen, die Obergeschosse besaßen Rechteckfenster. Im Gebäude gab es ein Vestibül (repräsentative Eingangshalle) mit Zugängen zu den Warteräumen sowie Fahrkarten-, Gepäckschalter und wahrscheinlich einer Bahnhofsgaststätte sowie weitere Diensträume. Der Hausbahnsteig hatte eine Überdachung.Im Baustil des Stationsgebäudes war im Süden ein fünfgliedriges, traufenständiges, zweistöckiges Gebäude am Hausbahnsteig errichtet worden. Im ihm befand sich auch der obligatorische Postraum (Die Post war im Württemberg die Aufsichtsbehörde der Württembergischen Staatseisenbahn) sowie die Güterabfertigung und weitere Diensträume. Ein separater Güterschuppen befand sich im Norden des Bahnhofs.Der Bahnhof gehörte 1938 zur RangklasseII.Weitere Ausbauten oder Änderungen•Der 16,91 Kilometer lange Streckenteil von Hechingen Staatsbahnhof nach Balingen folgte am 1. August 1874. •Am 18. März 1901 eröffnete die Stichbahn nach Sigmaringen. Unterhalb des Staatsbahnhofs befand sich der 1901 eröffnete Landesbahnhof Hechingen der Hohenzollerischen Landesbahn, der durch eine Spitzkehre mit dem Bahnhof Hechingen verbunden wurde.•1939 erhielt der Bahnhof Stellwerksgebäude in den beiden Bahnhofsköpfen. Der Bahnhof wurde in Reichsbahnhof Hechingen umbenannt.•Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof stark beschädigt.•Nach 1945 begann die Deutsche Bundesbahn (DB) mit dem Wiederaufbau des Bahnhofs. Der Bahnhof erhielt die Bezeichnung Hechingen. •1988 nahm die DB die Stellwerke von 1939 aus dem Betrieb und ersetzte sie durch ein modernes Stellwerk. Ein Inselbahnsteig, der durch einen Personentunnel erreichbar war wurde gebaut. Die alten Stellwerke von 1939 wurden später abgerissen.•2019 modernisierte die Deutsche Bahn AG (DBAG) den Bahnhof.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist im Wesentlichen erhalten geblieben.
Bilder Hechingen
Bahnhof 1868
Luftaufnahme
Bahnstation Hechingen
Hechingen - Bf - THCHH : 104A2: KS35-Aug04
Planung und KonzessionDurch Württembergisches Gesetz vom 13. August 1865 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1865 Nr 25 Seite 205) erhielten die Württembergischen Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke Tübingen Hbf - Hechingen Reichsbahn.Der Bau der Strecke Tübingen - Hechingen und Balingen (Württ) - Sigmarigen wurde durch Staatsvertrag zwischen Preußen und Württemberg vom 3. März 1865 (Württembergisches Regierungsblatt Jahrgang 1865 Nr 24 Seite 169) geregelt.