Der Regierungsbezirk Sigmaringen (Hohenzollerische Lande) lag inmitten des Königreichs Württemberg.Die fehlende Infrastruktur in Hechingen und Sigmaringen benötigte ein modernes Verkehrsmittel für ihre Belange. Alles wurde noch im beginnenden 20sten Jahrhundert per Pferde- und Ochsenkarren transportiert. Am 5. Juli 1899 gründete sich die „Hohenzollernschen Kleinbahngesellschaft“. Sie sollte im Wesentlichen eine Strecke von Hechingen nach Sigmaringen bauen und betreiben. Die Bauarbeiten an dem 27 Kilometer langen Streckenteil Hechingen - Gammertingen kamen zügig voran. Der Bahnhof der Landesbahn befand sich unterhalb des Staatsbahnhofs Hechingen. Über eine Spitzkehre konnten die Züge bis zum höher gelegenen Staatsbahnhof fahren.Weitere Ausbauten oder Änderungen•Im März 1900 konnte ein erstes 5,6 Kilometer langes Teilstück nach Sigmaringendorf eröffnet werden. •Am 18. März 1901 wurde der Streckenteil Hechingen - Burladingen in Betrieb genommen.•1912 hatte das Streckennetz eine Länge von 107 km. In Spitzenzeiten wurden 1000 italienische Arbeiter beschäftigt.
Das Empfangsgebäude Hechingen Landesbahn
Der Landesbahnhof Hechingen, der „Hohenzollernschen Landesbahn“, wurde 1901 eröffnet. Es besaß ein von Rundbögen durchbrochenes Sandsteinmauerwerk. Das mit Renaissanceformen aufwendig gebaute Stationsgebäude wurde durch Mittel- und Eckrisalite gegliedert. Das giebelständige Bauwerk auf L-förmigem Grundriss besaß ein ausgebautes Krüppelwalmdach aus Fachwerk. Ein einstöckiger Güterschuppenanbau mit flachem Walmdach ergänzte das Bauwerk im Osten. Das Gebäude hatte Rechteckfenster mit Schlagläden. Im Erdgeschoss gab es einen Warteraum mit Fahrkartenschalter. Im Obergeschoss befanden sich die Wohnungen der Bahnbediensteten.Gegenüber dem Stationsgebäude befindet sich ein Fachwerkgebäude mit Walmdach. Es diente ursprünglich als Bekohlungsanlage. Es wurde später zum Lager mit Aufenthaltsräumen umgebaut. Zwei Wasserkräne versorgten die Dampflokomotiven.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Empfangsgebäude ist im Wesentlichen erhalten geblieben.
Planung und KonzessionDurch Staatsvertrag von 3. März 1865 zwischen Preußen und dem Königreich Württemberg wurde der Bau einer Strecke von Hohenzollern nach Sigmaringen geregelt. Allerdings sah dieser Vertrag vor, dass das Königreich Württemberg jedem Eisenbahnunternehmen den Anschluss zu dem Streckennetzz der K.W.S.E versagen konnte.Erst mit Erlass des Preußischen Kleinbahnbesetztes vom 27. Juli 1892 wurde der Bau einer Kleinbahn wesentlich erleichtert.Am 28. Februar 1896 beschloss der Kommunallandtag die Gründung der Hohenzollerischen Landesbahn. Als Gründer der Actiengesellschaft Hohenzollern’sche Kleinbahngesellschaft hatten das Land Preußen 50 Prozent sowie der Landeskommunalverband der Hohenzollerischen Lande und die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft je 25 Prozent des Stammkapitals in Höhe von 3,24 Mio. Mark übernommen.Die in Köln ansässige Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft übernahm den Bau und Betrieb der Strecken.