Bau und StreckeneröffnungDie Cöln-Mindener Eisenbahn (CME) baute die Strecke von Köln-Deutz nach Gießen in mehreren Teilstrecken. Die Eröffnung der 183 km langen Gesamtstrecke war am 12. Januar 1862. Die Strecke sollte die Metropole Köln mit Gießen verbinden und die Erzversorgung des Ruhrgebiets bzw. der Hüttenbetriebe im Rheinland mit Kohle verbessern.Eine Verbindung nach Siegen bestand zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Deshalb mussten die Züge, die nach Gießen fuhren, zuerst nach Betzdorf, wo sie „Kopf“ machten und dann weiter nach Haiger bzw. Dillenburg fahren.
Das Empfangsgebäude Haiger
Das Empfangsgebäude wurde als Typenbau im gleichen Jahr in Betrieb genommen. Zur Versorgung der Dampflokomotiven gab es eine Wasserstation.Was hat sich verändert, was ist geblieben•Erst am 1. Dezember 1915 wurde die Dillstrecke von Siegen über Haiger nach Gießen eröffnet. Dafür wurde die Gleisanlage erweitert,Das zweite EmpfangsgebäudeDas Stationsgebäude im klassizistischen Baustil wurde nach Plänen von Ludwig Hofmann gebaut. Das Eingangsportal und die Schalterhalle lehnten sich an den Jugendstil an. Der Bahnhof war nun ein Trennungsbahnhof der Strecken von Gießen nach Hagen und von Gießen nach Köln. In der Schalterhalle findet man noch die „Drängeltische“ vor den ehemaligen Fahrkartenschaltern und Teile der Bahnsteigsperre. Es ist anzunehmen, dass dieses gusseiserne Inventar noch von 1915 stammt.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDas Stationsgebäude von 1915 und sogar einige Ausstattungsbauten in der Schalterhalle sind erhalten geblieben. Das Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz.
Die Eisenbahn “kam” am 12. Januar 1862 nach Haiger. Also 27 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Haiger hatte zu diesem Zeitpunkt 1.300 Einwohner (Ende 2015 waren es 19.199 Einwohner).
Bahnhof von 1915
Luftaufnahme
Bilder Haiger
Bahnstation Haiger
Haiger - Bf - FHGH : 64C3 : SD29-Apr17
Planung und KonzessionDas Königreich Preußen hatte Pläne die Kohlegruben des Ruhrgebiets mit den Eisenerzvorkommen im Siegerland zu verbinden. Dabei sollte auch die preußische Enklave Wetzlar eingebunden werden. Die geplante Bahnstrecke musste dabei durch das Herzogtum Nassau geführt werden. Dafür war eine Konzession vom Herzogtum Nassau notwendig, die von Preußen einige Zugeständnisse erforderte.Am 18. April 1855 wurde durch Preußisches Gesetz (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 14 Seite 235) und Preußische Konzession vom 26. Juli 1855 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1855 Nr. 33 Seite 564) für den Bau und Betrieb einer Strecke von Köln über Betzdorf nach Gießen an die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vergeben.Am 14. Mai 1908, 28. Mai 1913 und vom 26. März 1915 erhielt die Preußische Staatseisenbahn die Konzession zum Bau und Betrieb der Dillstrecke von Siegen-Weidenau nach Gießen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1908 Nr. 21 Seite 117, Jahrgang 1913 Nr. 26 Seite 280 und Jahrgang 1915 Nr. 18 Seite 66)