Bahnstation Rodenbach (Dillkreis)

Bau und Streckeneröffnung Die „Dillstrecke“ wurde in zwei Teilen mit einem zeitlichen Abstand von 50 Jahren errichtet. Aus diesem Grund gab es bis 1915 keine direkte Eisenbahnverbindung zwischen Siegen und Gießen. 1910 begann der Eisenbahnbetrieb auf dem Teilstück zwischen Siegen- Weidenau und Dillenburg. Erst am 1. Dezember 1915 wurde die73 Kilometer lange „Dillstrecke“ von Siegen über Haiger nach Gießen offiziell eröffnet. Dafür mussten ein Tunnel und zwei Viadukte gebaut werden. In Dorfnähe gab es eine Bleierzgrube, die bis 1937 das Erz förderte. Sie dürfte auch der Grund für die Einrichtung einer Bahnbetriebstelle ausschlaggebend gewesen sein. Das Dorf hatte 1915 schließlich nur ca. 420 Einwohner.

Das Empfangsgebäude Rodenbach (Dillkreis)

Der dreiteilige neobarocke Typenbau in Seitenlage (wie Bahnhof Dillbrecht) im Heimatstil errichtet wurde vermutlich nach einem Entwurf von Alois Holtmeyers um 1915 ausgeführt. Der einstöckige Putzbau auf Bruchsteinsockel besaß ein hohes verschiefertes Mansardendach mit Fledermausgauben und Giebelrisalite an Orts- und Gleisseite. Im Erdgeschoss befanden sich ein Warteraum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Im Dachgeschoss entstand eine Wohnung für den Bahnhofsvorsteher. Wie im Heimatstil üblich wurde auf eine Asymmetrie des Bauwerks Wert gelegt. Das galt auch für die rechteckigen und Segmentbogen Sprossenfenster. Ein separater Güterschuppen mit Seitenrampen befand sich nördlich des Stationsgebäudes. Für den Güterverkehr war der Bahnhof nur eingeschränkt nutzbar, da er keine Kopframpe (OK) besaß. Er gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen • Nach dem Verkauf des Stationsgebäudes um 2000 und Abriss des Güterschuppens entstand ein moderner Anbau. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude ist weitgehend erhalten geblieben und steht unter hessischen Denkmalschutz.

Luftaufnahme